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Hurra, mein Hund jagt!

                                                        howo@pixabay.com


Hurra, mein Hund jagt!

Ja, wir gehen auf die Jagd!

Ja, du hast richtig gelesen.

 

Sophie und ich gehen auf die Jagd.

Schon seit ein paar Tagen.

Direkt im Naturschutzgebiet hinterm Haus.

Ohne Rücksicht auf (Fremd)Verluste.

Und es macht uns beiden riesig Spaß!

 

Sophie natürlich noch ein bisschen mehr als mir, weil sie - bei entsprechendem Jagderfolg - meistens eine direkte Belohnung zwischen ihre kleinen Kiefer gestopft kriegt. Aber auch ich freu mich wie Bolle, wenn sie erfolgreich gejagt hat.

 

 

 

'Ich hab ihn, den Oktopus!'

@Marleen Güttinger

So, bevor du jetzt hektisch nach unten zur Kommentarfunktion scrollst, um uns beiden mal so richtig die Leviten zu lesen, was wir der heimischen Tierwelt so alles Schlimmes antun – STOP!

 

 

Wir jagen natürlich keine Rehe, Hasen, Wildschweine, Füchse oder was sonst alles bei uns in der wilden Nachbarschaft herumhüpft. Sophie muss immer erst darauf aufmerksam gemacht werden, wenn eine Katze vor unserer Nase durch die Gegend trottet. Für das Mäuschen wird’s erst interessant, wenn sie den Geruch erschnüffelt – dann aber wird Fährte gelesen, dass ein Bayerischer Gebirgsschweisshund vor Neid erblasst. Jagdtrieb: 0 Punkte, Schnüffelsucht: 100 Punkte. Die Eichhörnchen fallen vor Lachen immer vom Baum, wenn Madame ganz eifrig im trockenen Laub rund um den Stamm herumstöbert und ihr Näschen keinen Millimeter nach oben hebt.

 

 

 

'Mooooooment ...'

Nein, wir jagen den TOLLEN AUGENBLICK.

 

Ich lege mich gleich nach dem ersten, erlösenden Lulu auf die Lauer – vorher bringt’s nichts, da ist das Mäuschen vollauf darauf konzentriert, den korrekten Platz für ihr Geschäft zu finden (und so eine Suche kann sich schon mal ein paar lange, verzweifelte Minuten hinziehen).

 

Aber sobald das Bläschen leer ist, kann’s losgehen.

Das korrekte Jagdverhalten beim Hund

Wie läuft so eine gemeinsame Jagd bei uns ab?

 

Ganz einfach.

Ich gebe mir ein heimliches Startzeichen für einen  bestimmten Zeitraum, in dem ich ausschließlich auf gute Dinge achte. Tolles Verhalten zum Beispiel. Der Rest wird ignoriert. Am Anfang reichen schon mal zwei, drei Minuten – die aber konzentriert.

 

  • Sophie trippelt an lockerer Leine neben mir her? Bingo! Ein dickes Lob – oder, wenn man nach Sophies Wünschen fragt, ein dickes Leckerli.

  • Das Mäuschen schaut zu mir, wenn ich ihren Namen rufe? Jipiee!

  • Madame unterbricht (leicht maulend) ihre Schnüffelarbeit auf ein freudiges ‚Bei mir!‘ ? Perfekt. Der Tag könnte nicht schöner sein.

 

 

 

'Das macht echt Spaß, so 'ne Jagd nach tollem Verhalten!'

Nur zum besseren Verständnis: Es geht hier nicht um absolute Spitzenleistungen im Hunde-Gehorsam (was für ein furchtbares Wort …).

 

Es geht einfach nur darum, dass ich auf die vielen, vielen positiven Signale achte, die Sophie aussendet.

 

Auf die kleinen, feinen Momente zwischen uns. 

Ist das Glas halb leer oder halb voll?

Wenn ich ehrlich sein soll (und das bin ich auf meinem Blog immer): ganz spontan eher halb leer.

 

Viel zu oft vergleiche ich mich und Sophie mit anderen.

Natürlich nur, wenn die anderen irgendwas vieeeeel besser können als wir (siehe auch unser Drama mit der Begleithunde-Prüfung).

 

  • Warum trottet Sophie nicht wenigstens mal zehn Minuten ohne Schnüffelpause neben mir her? Andere Hunde tun das doch auch!

  • Warum hat sie nicht die Ausdauer, im Restaurant auf ihrer Decke liegenzubleiben und die knapp zwei Stunden friedlich zu verschlafen? Die Dogge da hinten muss von ihrem Herrchen erst wieder geweckt werden …

  • Warum schafft sie es nicht, im lässigen ‚Fuß‘ neben mir herzuschlendern, wenn einer ihrer vielen Fans (sorry, anders kann man das nicht nennen :-) ) schon aus hundert Meter Entfernung ihren Namen brüllt und mit der Leckerli-Tüte winkt?

Das Glas ist halb leer, definitiv.

 

Aber diese Einstellung hilft weder mir noch Sophie. Ich richte meine Aufmerksamkeit primär auf die Dinge, die nicht so schön laufen. Die vielen Situationen, in denen Sophie beweist, was für ein supertoller Hund sie ist, registriere ich nur beiläufig – und halte sie für selbstverständlich.

Diese Einstellung sorgt nur für Frust auf beiden Seiten. Und was haben wir alle davon? Nichts.

Außer schlechter Laune.

 

Deswegen – ab auf die Jagd! 

 

 

 

'Los geht's!

 

 

Noch mehr Jagd-Tipps ...

Natürlich muss sich so eine Jagd-Session nicht nur auf gutes, positives Verhalten Deiner Fellnase beschränken.

 

Wie wär’s denn mit folgenden Varianten?

 

Geht doch mal gemeinsam auf die Jagd nach

  • Glücksmomenten

Funktioniert am besten in freier Wildbahn, aber bestimmt könnt Ihr gemeinsam auch den Stadtdschungel durchstreifen auf der Suche nach schönen, kleinen Momenten. Hast Du das Vogelzwitschern schon bemerkt? Das quietschbunte Graffiti an der Hauswand? Schau mal, wie toll sich Deine Fellnase freut, wenn sie ihren Lieblingskumpel trifft! Hast Du die Blumenauf dem Feld da drüben entdeckt? Ahhh, dieser tolle Geruch von Hasen-Poo … Siehst Du, wie Dein Hund genießerisch die Augen schließt beim Schnuppern?

 

Konzentriere Dich einfach mal bewusst auf das Hier und Jetzt – so wie Deine Fellnase.

Die kann das nämlich wie ein Profi.

  • Entspannung

Zum Thema Entspannung und Entschleunigung gibt’s wahnsinnig viel Literatur. Mir gefallen ganz besonders die Bücher, die einfache, schnell umsetzbare Tipps bieten, für die man nicht erst teures Equipment oder drei Wochen Sonderurlaub braucht. Momentan bin ich ganz begeistert von einer Fachärztin für Neurologie, Nervenheilkunde und Psychotherapie, die total süße, liebevoll gemachte Büchlein geschrieben hat, in denen ein wundervolles Schaf namens Oskar :-) ganz tolle Übungen vorführt. Diese wirklich einfachen und überall durchführbaren Übungen wirken über das Nervensystem direkt auf den Gemütszustand und können super in die tägliche Gassi-Runde eingebaut werden (vielleicht wartest Du mit der Stampf-Übung, bis keine anderen Menschen in Sicht sind … :-) ).

Achte mal darauf, was mit Deiner Fellnase passiert, wenn Du ein paar Entspannungsübungen durchgeführt hast – also, Sophie wird sofort auch immer deutlich relaxter. Wahrscheinlich hat sie das Buch auch gelesen und atmet heimlich gaaaanz tief mit … :-)

Wie gesagt, sammle einfach mal ein paar Übungen, die Dir gut tun, und dann macht Euch gemeinsam auf die Jagd nach richtig toller Entspannung!

P.S.: Dank der aktuellen Jagd gewisser Menschen auf alles, was in Blogs angeblich irgendwie nach Werbung stinkt, mag ich eigentlich gar keine Empfehlungen mehr in meinen Artikeln geben. Da ich mich aber auch immer über Tipps anderer Blogger freue, gibt’s hier die Info, wie die Autorin heißt, die mich mit Schaf Oskar so begeistert: Dr. med. Claudia Croos-Müller. So, googlen musst Du jetzt leider alleine … 

  • Spezialaufgaben

Natürlich kannst Du so eine Jagd auf ganz spezielles ‚Wild‘ einschränken. Bestimmt gibt es noch Trainingsaufgaben, die noch nicht immer super laufen. Es muss ja nicht immer der Jackpot sein wie der perfekte Rückruf oder das millimetergenaue ‚Fuß‘ mit Hundekinn auf Deinem Oberschenkel (was bei kleinen Hunden eh schon aufgrund körperlicher Merkmale ziemlich schwierig bis aussichtslos ist :-) ).

 

Wie wär’s mit einer ‚Sitz und Bleib‘-Übung, bei der Du Abstand und Zeitfaktor schrittweise verlängern kannst? Dann nimm Dir doch für den nächsten Spaziergang in passender Umgebung mal eine Übung vor und konzentriere Dich nur auf diese. Fang ganz klein an und freu Dich zusammen mit Deinem Hund ganz wahnsinnig über jeden Fortschritt – so winzig er auch sein mag!

Halt Eure gemeinsamen Glücksmomente fest!

Und hier noch eine Idee für alle, die gar nicht genug von aktuellen Journaling, Bullet Lists und Good Day Diaries haben:

 

Warum nicht auch ein hübsches Notizbuch, in dem Du Eure gemeinsamen Glücksmomenten und tollen Fortschritte festhältst? Darin kannst Du Dich je nach Lust und Laune richtig kreativ austoben - und Du wirst sehen, damit hast Du noch viel mehr von Euren Jagderfolgen!

 

P.S.: Eine tolle Hundetrainerin hat sogar speziell für Fellnasen-Fans ein ganz besonderes 'Dog Journal' entworfen. Ich habe es zwar noch nicht selber getestet, aber schon mal auf meine Geburtstagswunschliste gesetzt :-). Falls Du es Dir mal ansehen willst, hier der Link ...
Neeeeein, kein Affiliate Dingsbums!  Ich hab auch keine Namen genannt! :-)

 

 

 

Mein persönliches Glückstagebuch ...

Natürlich geht's auch noch viel 'moderner' - geht doch mal richtig schön auf Foto-Safari!

 

Mit Handy oder Fotokamera hältst du Eure Erfolge in Bildern oder sogar in Videos fest. Am besten funktionieren solche Safaris bei mir, wenn Helikopter-Herrchen dabei ist. Dann kann ich mich auch mal auf die neue Kamera konzentrieren ... :-) 

 

 

Man kann die schönen Momente natürlich auch fürs Fotoalbum festhalten ... :-)

Bestimmt fallen Dir noch weitere Varianten ein, wie Du mit Deinem Hund erfolgreich ‚auf die Jagd‘ gehen kannst!

 

Schreib uns doch bitte gleich einen Kommentar - dann freuen nicht nur wir uns, sondern auch die anderen Leser/innen.

 

Jetzt aber erstmal ‚Waidmannsheil!‘ auf der Jagd nach tollen Momenten! Habt eine wunderbare Zeit zusammen mit Eurer Fellnase – und vor allem: genießt sie!

Herzliche Grüße,


Vielen Dank fürs Mitlesen!

 

Wenn Du ab sofort nie wieder einen Blog-Artikel verpassen willst, melde Dich doch einfach gleich bei unserem Erinnerungsservice an - dann bekommst Du eine Mail, sobald Sophie und ich wieder was zu erzählen haben.

 

Ist doch cool, oder? :-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Christoph (Montag, 25 Februar 2019 13:10)

    Hallo Claudia,

    wie ich finde ein sehr schöner Beitrag. Trotzdem muss ich dich zuerst einmal rügen. du unterschätzt Sophie sträflich. Die Eichhörnchen sitzen deinem Glauben nach auf dem Baum und lachen über Sophie. Dein Hund ist klüger als du denkst. Sophie weiß dass sie keine Chance hat die Eichhörnchen auf dem Baum zu erreichen. Wozu sich also die Mühe machen und es versuchen, lieber wiegt sie die kleinen hinterhältigen Biester in trügerische Sicherheit und wartet auf ihre Chance, wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

    Jagen nach Momenten, das kenne ich gut. Wenn Telmo mich durch seine Körpersprache z. B. auf Wild aufmerksam macht welches ich ohne ihn nicht gesehen hätte oder einfach nur zusammen mit ihm in den Obstfeldern oder am Rhein sitzen und die Natur genießen, das ist unsere Art von Beute die wir nach gemeinsamer Jagd erlegt haben, das sind unsere Momente. Ich bedaure die Hundehalter die mit dem Handy am Ohr eher zufällig auf ungefähr dem gleichen Weg wie ihr Hund unterwegs sind. Sie verpassen nicht nur die Jagd, sie verpassen das Gefühl gemeinsam Beute zu machen.

    Herzliche Grüße vom Rhein
    Christoph

  • #2

    Claudia & Sophie (Dienstag, 26 Februar 2019 14:29)

    @ Christoph:

    Dankeschön für Deinen netten Kommentar! Oh, aber ich fürchte, die Eichhörnchen sind immer zu schnell für Sophies kurze Beinchen ... :-)

    Ja, ich kann die Herrchen & Frauchen auch nicht verstehen, die immer mit Smartphone vorm Gesicht durch die Gegend rennen und keinen Blick für Hund (und oft auch Kind) haben. Dabei verpasst man so viel ... Vor allem, wenn man so ein schönes 'Jagdrevier' hat wie Du am Rhein und wir hier im Schwarzwald!

    Liebe Grüße und einen dicken Knuddler für Telmo :-)

  • #3

    gvDIgrDT (Freitag, 23 September 2022 22:32)

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